Wie du einen Homeoffice Job ohne Erfahrung zu bekommst – 12 Strategien
Ein klassisches Problem für neue Jobsuchende ist die Erfahrung. Unternehmen wollen junge Leute mit mehr Erfahrung als Lebensjahre im Homeoffice einsetzen.
Dabei solltest du jedoch bedenken, dass die Stellenanzeigen nur eine Richtlinie darstellen und keinen Finalen Wunschkandidaten. Bewerben lohnt sich also in jedem Fall.
In diesem Artikel erhältst du 12 Strategien wie du die derzeitige Job Situation zu deinem Vorteil nutzen kannst.
- 1. Realisiere deine Fähigkeiten
- 2. Fange mit einem Praktikum oder einer Ausbildung an
- 3. Konzentriere dich auf deine Soft Skills
- 4. Freiwilligenarbeit Erfahrung
- 5. Mit Initiative überzeugen
- 6. Netzwerken – Vitamin B
- 7. Führe Informationsgespräche
- 8. Werde auf LinkedIn aktiv
- 9. Schreibe ein Anschreiben, welches niemand ignorieren kann
- 10. Verbessere deine Fähigkeiten
- 11. Sammle die Erfahrung als erstes vor Ort
- 12. Starte dein eigenes Business
- Fazit
1. Realisiere deine Fähigkeiten
Jeder hat Fähigkeiten oder Talente, die er in einem neuen Job einsetzen kann. Vielleicht hast du in der Schule einen Kurs für digitales Design belegt oder anderen Kindern Nachhilfe in Mathe gegeben; das sind Fähigkeiten, die du in deiner Bewerbung oder deinem Lebenslauf hervorheben kannst!
Denke an Organisationen denen du angehörst, an außerschulische Aktivitäten und an ehrenamtliche Arbeit, die du geleistet hast. Auch wenn du ein besonders guter Mediator in deinem Freundeskreis bist, ist das ein Skill den du gut umschreiben kannst.
Wer zum Beispiel bei den Pfadfindern mitgemacht hat, hat wahrscheinlich Erfahrungen im Verkauf von Keksen, im Setzen und Erreichen von Zielen und im Kundenservice gesammelt – das sind Erfahrungen und Fähigkeiten, die du hervorheben kannst.
Ein anderes Beispiel ist eine Person, die einen Instagram-Account eröffnet hat und ihre Fangemeinde auf eine beachtliche Zahl erhöht hat. Vielleicht sind einige Beiträge dieser Person viral gegangen. Diese Person hat Beispiele für ihre Fähigkeiten in den Bereichen Fotografie, Schreiben, Bearbeiten, und Marketing.
Dazu zeigen diese Tätigkeiten, dass du dich sogar im privaten Bereich, länger mit einem Thema befassen kannst und vorzeigbare Ergebnisse Liefern kannst.
Es kann hilfreich sein, eine Liste mit Fachkursen die du belegt hast, außerschulischen Aktivitäten, ehrenamtlicher Arbeit und Hobbys, die dir Spaß machen, zu erstellen.
Gliedere sie dann nach den Fähigkeiten und Erfahrungen, die du bei diesen Aktivitäten gesammelt hast, und wie sie sich auf die gewünschte Einstiegsposition beziehen.
2. Fange mit einem Praktikum oder einer Ausbildung an
Praktika sind eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und Berufsfelder zu erkunden, die dich interessieren könnten.
Viele Praktika richten sich an Personen, die ein Studium anstreben, aber es gibt auch Programme für Schülerinnen, Eltern, Personen die ins Berufsleben zurückkehren und für Personen die sich für bestimmte Berufswege interessieren!
? Niemand ist je zu alt um eine neue Ausbildung oder ein Praktikum anzufangen. Wir lernen unser Leben lang und es ist nie zu spät etwas neues zu lernen!
Bei einem Praktikum bewirbst du dich für eine Position und wenn du angenommen wirst, arbeitest du für einen längeren Zeitraum (10-16 Wochen) in Teilzeit oder Vollzeit.
Einige Praktika werden mit einem kleinen Gehalt vergütet, besonders wenn eine Möglichkeit der Übernahme besteht. Zudem sammelst du praktische Erfahrungen und bekommst Zeugnisse, welche du in deiner Bewerbung und deinem Lebenslauf angeben kannst.
Wenn du dich in der Rolle bewährt hast, kann dein Praktikum zu einer festen Anstellung in dem Unternehmen führen.
3. Konzentriere dich auf deine Soft Skills
Anstatt dich auf deine mangelnde Berufserfahrung zu konzentrieren, solltest du dich auf deine Soft Skills konzentrieren, die dich für viele Stellen interessant machen.
Eigenschaften wie eine gute Arbeitsmoral, Motivation zum Erfolg, Teamfähigkeit, Kontaktfreudigkeit und ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten sind nur einige der Fähigkeiten, die sich Arbeitgeber von ihren Teammitgliedern wünschen.
Um herauszufinden, welche Soft Skills du besitzt, denke an Komplimente, die du in der Vergangenheit erhalten hast. Warst du in der Schule besonders fleißig und zielstrebig?
Sagen die Leute öfter, dass du freundlich bist und es mit dir immer Spaß macht? Wenn du Schwierigkeiten hast, eine Liste mit Soft Skills zu erstellen, hilft dir mit Sicherheit diese Liste mit wünschenswerten Soft Skills die Arbeitgeber sich wünschen.
Dazu fragst du noch Familie, Freunde und Lehrer welche Eigenschaften sie an dir schätzen.
4. Freiwilligenarbeit Erfahrung
Freiwilligenarbeit ist eine Möglichkeit der Gemeinschaft etwas zurückzugeben, während du dich Beruflich neu orientierst aber sie hilft dir auch, wertvolle Fähigkeiten, Erfahrungen und Kontakte zu sammeln.
Sie ist auch eine gute Möglichkeit in ein Berufsfeld hineinzuschnuppern. Viele Freiwilligenorganisationen wollen, dass du dich für einen kurzen Zeitraum verpflichtest, zum Beispiel ein paar Stunden pro Woche für sechs Wochen.
Wenn du dich für einen Freiwilligendienst entscheidest, führe Buch über deine Stunden, das Datum deines Einsatzes, die Organisation, mit der du gearbeitet hast, und die Aufgaben, die du erledigt hast.
Am Ende deines Vertrags hast du neue Fähigkeiten und Erfahrungen gesammelt, die du in deinen Lebenslauf aufnehmen kannst. Wenn du dich für die Organisation als wertvoll erwiesen hast, kann sie dir wie bei Praktika eine Festanstellung anbieten.
Freiwilligenarbeit finden
Freiwilligenarbeit lässt sich auf viele Weisen finden. Frage einfach bei Gemeinnützigen Organisationen nach oder bei deiner Stadt wie z.B.:
- Berlin Engagementportal
- Die Tafel
- Amnesty International
- Freiwilligenarbeit.de
- Deutsches Ehrenamt
- Dein lokales Tierheim (einfach Googlen)
Wenn du während dieser Zeit Geld benötigst, bieten diese Organisationen Hilfestellungen um die Zeit finanziell zu überbrücken. Alternativ kannst du natürlich nebenbei in Jobs arbeiten, welche keine Ausbildung benötigen.
Wie zum Beispiel die Call Center Arbeit aus dem Homeoffice. Wie du einen Call Center Homeoffice (Neben)- Job findest.
5. Mit Initiative überzeugen
Wenn du in den Bereichen Grafikdesign, Videobearbeitung, Schreiben, Fotografie oder ähnlichem talentiert bist, kannst du versuchen, einem Unternehmen, für das du gerne arbeiten würdest, einen Spezialauftrag zu erteilen.
Wenn zum Beispiel ein Unternehmen einen Autor sucht und nach jahrelanger Erfahrung fragt, die du nicht hast, kannst du vorschlagen mit einer Arbeitsprobe zu überzeugen.
Indem du einen Artikel über den Bereich schreibst, in dem das Unternehmen tätig ist, kannst du dein Wissen in diesem Bereich und dein schriftstellerisches Können unter Beweis stellen. Wenn dein Artikel sie überzeugt, bekommst du wahrscheinlich ein Jobangebot.
Manchmal sind solche Sonderaufträge Teil des Bewerbungsprozesses eines Unternehmens, manchmal sind sie Teil eines Wettbewerbs. Auf 99designs zum Beispiel können freiberufliche Grafikdesigner/innen Konzepte für Designwettbewerbe einreichen und gutes Geld verdienen, wenn ihr Design ausgewählt wird.
Wenn du Schwierigkeiten hast, einen Fuß in die Tür zu bekommen, dann biete doch einfach eine Arbeitsprobe an, um dein Talent zu beweisen.
Warte nicht auf eine Einladung
Wenn du wirklich vom Unternehmen überzeugt bist, lohnt es sich manchmal einfach anzufangen. Schreibe nicht erst was du vor hast, sondern überzeuge direkt in deiner ersten Mail mit deinem Können.
Wenn du Beispielsweise Werbevideos drehst, lade diese auf einem Social Media Kanals hoch und verlinke das Unternehmen. (Das Video als erster irgendwo öffentlich hochzuladen, verhindert, dass das Unternehmen dir deine Idee einfach klaut und dich ignoriert).
Danach schreibst du eine E-Mail an das Unternehmen und kontaktierst gleichzeitig relevante Personen auf LinkedIn, die in dem Unternehmen arbeiten. Wie den Marketingdirektor und Video Editoren.
Das ist eher eine Guerilla Taktik, doch zeigt sie, dass du wirklich Lust hast und dich vor Arbeit nicht scheust. Du tust sozusagen alles um dein Ziel zu erreichen. Wichtig ist natürlich, dass all deine Kontaktversuche freundlich und zuvorkommend sind.
6. Netzwerken – Vitamin B
Du kennst sicher das Sprichwort: Es kommt weniger darauf an, was du kannst, sondern wen du kennst und das gilt besonders für deine Jobsuche.
Es wird geschätzt, dass 65 % der Stellen in Deutschland nicht ausgeschrieben werden, weil sie durch Mundpropaganda besetzt werden. Wenn du dich bei deiner Jobsuche nicht mit deinen Bekannten in Verbindung setzt, schränkst du die Zahl der für dich verfügbaren Stellen stark ein.
In der Schweiz werden hingegen bloß 20% der Stellen auf dem verdeckten Arbeitsmarkt angeboten.
Ein weiterer Grund, warum du dein Netzwerk mit einbeziehen solltest, ist, dass Menschen, die dich kennen, dich eher für einen Job empfehlen und dir eine Chance geben als jemandem, den sie nicht kennen.
Pflege dein Netzwerk
Um mit deinen Networking-Bemühungen zu beginnen, erstelle eine Liste von Freunden, Familienmitgliedern, Lehrern und Kollegen. Sobald du diese Liste hast, nimm Kontakt zu den einzelnen Personen auf, erzähl ihnen von deiner Jobsuche und frag sie, ob sie von einer freien Stelle wissen.
Am besten hältst du fest, mit wem du Kontakt aufgenommen hast und notierst dir das Datum und alle relevanten Notizen. Wenn du ein System brauchst, um alles in Ordnung zu halten, kann dir mein Work From Home Career Planner helfen, deine Karriereziele zu erreichen.
Auch wenn die Person nur im entferntesten etwas mit deiner Wunschsstelle zu tun hat, lohnt sich der Kontakt dennoch. Man weiß nie wer wen kennt.
Wenn du gerne auf Social Media Kanälen unterwegs bist, solltest du dich auch auf LinkedIn anmelden oder auf TikTok und Instagram Job-Bloggern folgen und in den Kommentaren mit der Community interargieren.
7. Führe Informationsgespräche
Wenn du dein Netzwerk ausgeschöpft hast, kannst du dich an Personen wenden die in dem Bereich arbeiten in den du einsteigen möchtest. In Informationsgesprächen kannst du Fragen zum Beruf stellen und herausfinden, ob der Beruf oder das Unternehmen die richtige Wahl für dich sind.
Bei einem Informationsgespräch bittest du nicht um einen Job, sondern du sammelst wertvolle Informationen über den Beruf und das Unternehmen, an dem du interessiert bist.
Wenn du mit einer Person Kontakt aufnimmst, solltest du ihre Zeit respektieren, also biete ihr an, das Gespräch per Telefon, E-Mail oder Zoom zu führen und stelle sicher, dass du mit Fragen vorbereitet bist.
Einige Fragen, die du stellen könntest, sind:
- Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
- Wie sieht der Einstellungsprozess in deinem Unternehmen aus?
- Was gefällt dir am meisten an deinem Job?
- Bedanke dich nach dem Gespräch für die Zeit, die du dir genommen hast. Die Informationen, die du sammelst, können dir helfen, deine nächsten Schritte zu bestimmen. Manchmal können Informationsgespräche zu einem Jobangebot führen, wie bei Jasmine Chiang.
Wo findest du so eine Person?
Eine kleine Anekdote zur Strategie:
Jasmine arbeitete im Vertrieb bei Lenovo. Ihre wahre Leidenschaft galt dem Gaming aber sie hatte keine Berufserfahrung in diesem Bereich. Sie beschloss, das Firmenverzeichnis von Lenovo zu durchforsten und alle Personen anzusprechen, die Gaming in ihrer Berufsbezeichnung führen.
Im Laufe einiger Wochen traf sie sich mit diesen Kolleginnen und Kollegen auf einen Kaffee und fragte sie, welche Aufgaben sie hatten und wie sie angefangen hatten. Innerhalb von drei Wochen bekam sie ein Jobangebot und arbeitet jetzt in ihrem Traumjob als Global Marketing Manager of Gaming and E-Sports bei Lenovo.
Dazu sei gesagt, dass du diese Personen aus reiner Interesse kontaktieren solltest und beim Treffen nicht direkt nach einem Job fragen solltest. Es geht in erster Linie um das Sammeln von Informationen.
Natürlich funktioniert so eine Strategie viel besser in einer Großstadt, doch lassen sich die Grundprinzipien auch im Internet anwenden.
8. Werde auf LinkedIn aktiv
Wenn du nicht auf LinkedIn aktiv bist, entgehen dir wertvolle Kontakte und Jobchancen. Auf LinkedIn solltest du ein professionelles Profil erstellen, damit Personalvermittler und Headhunter wissen, nach welcher Art von Stelle du suchst.
? Professionell heißt hier, ein ordentliches Profilfoto und eingetragene Skills und deinen Werdegang.
Hier sind nur ein paar Dinge, für die du LinkedIn nutzen kannst:
- Kontakte zu Unternehmen knüpfen, mit denen du gerne arbeiten würdest
- Hintergrundrecherchen durchführen
- Sich mit anderen Menschen vernetzen
- Suche nach Stellenangeboten
Du kannst LinkedIn nicht nur nutzen um nach Jobs zu suchen und dich mit Personalverantwortlichen zu vernetzen, sondern du solltest auch ein paar branchenbezogenen Gruppen beitreten.
Hier kannst du dich mit anderen austauschen, die in dem Beruf arbeiten, in den du einsteigen möchtest. Denk daran, dir Zeit zu nehmen, um Beziehungen aufzubauen; du solltest immer versuchen, mehr zu geben als zu nehmen.
9. Schreibe ein Anschreiben, welches niemand ignorieren kann
Viele Leute verwenden die gleichen kostenlosen Vorlagen für Lebensläufe und Anschreiben, und die Personalverantwortlichen merken das.
Sie sind auf der Suche nach Lebensläufen und Anschreiben, die sich nicht nur durch ihre Fähigkeiten, sondern auch durch ihre Persönlichkeit auszeichnen. Wenn du einen überzeugenden Lebenslauf und ein überzeugendes Anschreiben schreiben kannst, erhöhst du deine Chancen auf einen Rückruf erheblich.
Business Coach Dr. Bernd Slaghuis empfiehlt: Trau dich! Zeig wer hinter dem Anschreiben steckt und zeige deine Motivation ganz klar in deinem Stil.
Es wird Personaler geben die die klassische Variante mit „Hiermit bewerbe ich mich…. Doch wenn es dann passt, passt es richtig und es entsteht eine gewisse Neugier gegenüber dem Kandidaten.“
Siehe Video Interview mit Xing
Andrea Potz ist 33 Jahre alt und arbeitet seit 5 Jahren hauptberuflich als Marketingdirektorin in einer großen Marketingagentur. Bereits im Jahr 2019 fing sie an aus dem Homeoffice zu arbeiten und sich intensiv mit den Themen aus dem Homeoffice zu befassen. „Ich freue mich endlich meine Erfahrungen und Interessen im Bereich des Homeoffice mit gleichgesinnten teilen zu können.“