Person die sich im Homeoffice die Augen vor schmerz hält

Augenschmerzen im Homeoffice vorbeugen

Wie können Augenschmerzen im Homeoffice vermieden werden? Das menschliche Auge ist eine Kamera mit besonderen Fähigkeiten. Aber auch wenn es sehr leistungsfähig ist, ist das Auge nicht für die stundenlange Arbeit am Bildschirm geeignet.

Hat schon die stundenlange Arbeit am Schreibtisch im Büro negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Augen, verschlimmert sich diese Situation im Homeoffice meistens noch weiter.

Schlechte Lichtverhältnisse, ein nicht ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz und nicht passende Abstände zwischen Bildschirm und Augen verursachen Augenschmerzen im Homeoffice und eine Schädigung der Augen. Deshalb ist es besonders wichtig, einen Arbeitsplatz im Homeoffice augenschonend zu gestalten.

Probleme und Risiken für die Augen im Homeoffice

Im Homeoffice herrschen meistens weniger ideale Arbeitsbedingungen als in einem Büro. Da durch den isolierten Arbeitsplatz weniger Ablenkung vorhanden ist als in einem Büro,
sind die Augen noch länger ohne Pause auf den Bildschirm gerichtet. Dieses Verhalten kann einige Probleme verursachen. Siehe Bericht der Unfallkasse NRW

Austrocknung der Augen

Durch das konzentrierte und lange Schauen auf den Bildschirm des Computers, verringert sich die Frequenz der Lidschläge. Die Tränenflüssigkeit verteilt sich nicht mehr gleichmäßig über die Hornhaut des Auges.

Die Augen fühlen sich trocken an, brennen und sind durch die Reizung gerötet. Wird die Hornhaut nicht ausreichend befeuchtet, können auch Sehstörungen wie Schleier oder bewegliche Punkte das Blickfeld beeinträchtigen. Augenschmerzen im Homeoffice treten täglich auf.

Überanstrengung der Augen durch falsche Lichtverhältnisse

Während im Büro durch Leuchtstoffröhren für eine ausreichende Beleuchtung des Arbeitsplatzes gesorgt wird, ist das im Homeoffice oft nicht der Fall. In der Wohnung werden warme Lichtquellen verwendet, um die Atmosphäre gemütlicher zu gestalten.

Das Licht des Computer-Bildschirms ist nicht ausreichend um ein Arbeiten ohne Überanstrengung der Augen zu ermöglichen.

Ist die Beleuchtung des Arbeitsplatzes zu dunkel, muss noch intensiver und konzentrierter auf den Bildschirm geschaut werden. Die Muskeln der Augen ermüden. Die Sicht auf Texte und Bilder ist nur mehr verschwommen möglich.
Die überanstrengten Augen brennen und sind gereizt.

Ein falsch aufgestellter Bildschirm strengt die Augen an

Um ohne Probleme arbeiten zu können, ist es wichtig auf den richtigen Abstand und Winkel des Bildschirms zu achten. Idealerweise sollte der Winkel der Sichtlinie auf den Computer-Bildschirm zwischen 15 und 30 Grad liegen. Der Abstand zwischen Augen und Bildschirm sollte zwischen 40 und70 Zentimeter betragen.

Ist der Abstand falsch eingestellt, werden die Augen bei der Bildschirmarbeit überanstrengt. Sie sind trocken, gereizt und gerötet.

Der Nachtmodus zum Augen schonen

Abhilfe kann hier die Einstellung mit dem Namen Nachtmodus sein (unter Windows). Diese reduziert das Blaulicht und schont die Augen. Besonders für das abendliche Arbeiten geeignet. Da man hier beim zu Bett gehen weniger aktiv ist.

Windows Einstellungen, Nachtmodus
Der Nachtmodus reduziert das Blaulicht, welches vom Bildschirm abgesondert wird

Um den Modus unter Windows zu aktivieren begeben wir uns uns ins Startmenü und gehen hier auf den ersten Reiter „System“ -> dann auf „Anzeige“ und aktivieren hier anschließend den „Nachtmodus„. Wenn die Blaulichtreduktion nicht hoch genug scheint, haben wir die Möglichkeit auf dem Pfeil rechts die Einstellung wie oben im Bild anzupassen und die Stärke zu reduzieren.

Zu geringes Trinken trocknet die Augen aus

Damit der Wasserhaushalt des Körpers nicht aus der Balance kommt, sollte in den Pausen immer wieder getrunken werden. Ist die Flüssigkeitsaufnahme zu gering, wird auch weniger Tränenflüssigkeit produziert.

Die Augen trocknen aus, sind gereizt und schmerzen. Da die Hornhaut durch die Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreichend geschützt ist, können sich Bakterien und Viren leichter im Auge ausbreiten und eine Infektion verursachen.

Das blaue Licht des Bildschirms beeinträchtigt den Sehkomfort

Bildschirme und Displays von Geräten geben ein kurzwelliges blaues Licht ab. Auch wenn die Gesundheit der Augen durch das blaue Licht nicht unmittelbar gefährdet ist, verursacht das hochenergetische blaue Licht Sehstress. Das Gehirn entspannt sich nicht mehr und wird von Reizen überflutet.

Anstrengung der Augen durch zu geringe Abwechslung beim Sehen

Bei der Bildschirmarbeit sind die Augen immer auf einen bestimmten Punkt gerichtet. Die Entfernungen ändern sich nicht. Die Ziliarmuskeln müssen nicht eine Anpassung der Linsenkrümmung durchführen.

Der kurze Abstand zwischen Augen und Bildschirm verursacht eine Verkrampfung der Sehmuskeln. Damit das Bild weiter scharf an das Gehirn gesendet wird, müssen die Augenmuskeln sich wie Hochleistungssportler verhalten und viel Energie einsetzen.

Reflexionen verursachen eine Überanstrengung der Augen

Eigentlich ist das Tageslicht ideal, um an einem Bildschirm zu arbeiten. Treten aber Reflexionen der Sonne im Bildschirm auf, müssen sich die Augen noch stärker anstrengen, um ein Bild zu erkennen.

Die Lider werden zusammengekniffen, um das Bild genauer erkennen zu können. Dabei spannen sich auch die Muskeln im Inneren des Auges an. Die Augen ermüden schneller. Bilder werden nicht mehr klar und deutlich gesehen. Augenschmerzen im Homeoffice treten auf.

Frischluft ist für die Augen wichtig

Weg im Wald sorgt für Erholung im Homeoffice

Bei der Arbeit im Homeoffice entfällt das Pendeln zum Arbeitsplatz. Die Zeitersparnis und Bequemlichkeit hat, neben Vorteilen wie der CO2 Einsparung und der Zeitersparnis, leider auch negative Folgen. Arbeitende im Homeoffice bewegen sich im Regelfall viel weniger.

Bewegungsmangel im Homeoffice – 12 Folgen von Bewegungsmangel

Die Sauerstoffzufuhr in den geschlossenen Arbeitsräumen ist schlechter als beim Gehen im Freien.

Wird nicht regelmäßig gelüftet, sind die Augen viele Stunden der verbrauchten Raumluft ausgesetzt. Sie werden in geringerem Ausmaß mit Sauerstoff versorgt. Beim längeren Arbeiten am Computer bilden sich Schleier vor den Augen, die das Bild beeinträchtigen.

Eine normale Brille für Fehlsichtigkeit ist nicht unbedingt für die Arbeit im Homeoffice geeignet

Abhängig von der Art der Fehlsichtigkeit ist eine normale Brille auf das Sehen in der Nähe oder in die Ferne ausgerichtet. Auf einem Arbeitsplatz im Homeoffice wandern die Blicke immer wieder zwischen dem Computer-Bildschirm und Unterlagen auf dem Schreibtisch hin und her.

Die Sehstärke der normalen Brille ist dafür nicht optimal. Die Augen ermüden schnell. Durch eine spezielle Arbeitsplatzbrille können die Augen unterstützt werden.

Langzeitfolgen für die Augen durch Homeoffice

Im Homeoffice muss sich das Auge für lange Zeit auf das Sehen in einem Nahbereich einstellen. Gleichzeitig wechseln die Blicke zwischen dem Bildschirm und verschiedenen Papieren.

Sind auch noch die Lichtverhältnisse nicht optimal für die Arbeit, verkrampft sich der Ziliarmuskel. Vor allem bei Jugendlichen und Kindern, bei denen der Augapfel noch weiter wächst, wird durch die verkrampften Ziliarmuskeln eine Kurzsichtigkeit gefördert.

Die ständige Arbeit am Bildschirm verursacht bei Jugendlichen ein stärkeres Wachstum des Augapfels. Das Auge wird in seiner Längsachse zu lang. Um auch in der Ferne deutlich zu sehen, wird eine Brille benötigt.

Die ständige Einstellung der Augen auf ein nahes Objekt fördert Krankheiten wie eine Makuladegeneration (Sehfähigkeit geht langsam verloren) im fortgeschrittenen Alter, die Erhöhung des Augendrucks und ein Glaukom sowie eine Ablösung der Netzhaut.

Im Alter ist vor allem bei Menschen, die kurzsichtig sind, das Risiko für diese Erkrankungen wesentlich höher als für Menschen, die keine Brille benötigen.

Mit welchen Methoden können Probleme für die Augen im Homeoffice verhindert werden

Um Augenschmerzen im Homeoffice zu vermeiden, sollten einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.

Die Anpassungsfähigkeit des Auges trainieren

Um in die Nähe oder die Ferne zu sehen, wird durch den Ziliarmuskel die Wölbung der Linse verändert. Damit der Muskel sich nicht bei der Arbeit im Homeoffice verkrampft, sollten die Augen regelmäßig trainiert werden.

In jeder Pause sollten die Augen auf Punkte in die Ferne gerichtet werden. Durch abwechselndes Sehen in die Ferne und in die Nähe entspannt sich der Augenmuskel und wird besser durchblutet. Schmerzen im Homeoffice treten nicht auf.

Wird gleichzeitig das Fenster geöffnet, um die weiter entfernte Umgebung der Wohnung zu betrachten, kann Sauerstoff getankt werden.

Die Augenmuskeln können auch gut im Sitzen trainiert werden. Durch Rollen der Augen im und gegen den Uhrzeigersinn muss sich der Ziliarmuskel immer neu einstellen. Verkrampfungen und Augenschmerzen im Homeoffice werden vermieden.

Die richtige Helligkeit

Die Augen sind sehr präzise Sehinstrumente. Dabei ist das Sehen des Menschen vor allem auf eine große Helligkeit im Freien angepasst.

Je weniger Licht vorhanden ist, umso mehr müssen sich die Augen anstrengen, um etwas zu erkennen.
Eine Tageslichtlampe oder LED Schreibtischlampe, die neben dem Bildschirm aufgestellt wird, erzeugt ein für die Augen angenehmes Licht.

Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es nicht zu Spiegelungen des Lampenlichts im Bildschirm kommt.
An einem Arbeitsplatz im Homeoffice sollten mindestens 400 bis 500 Lux vorhanden sein.

Die Blaufilterbrille

Auch wenn das blaue Licht die Augen nicht direkt schädigt, erzeugt es digitalen Stress und beeinflusst die Gehirnwellen. Eine Blaufilterbrille hilft, das blaue Licht des Bildschirms abzuschirmen.

Bei Computern mit Nachtmodus kann die Helligkeit des Bildschirms direkt über eine Software eingestellt werden. Im Nachtmodus oder Dämmerungsmodus wird das blaue Licht automatisch gedämmt.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Farbtemperatur des Bildschirms auf 5000 K einzustellen.
Blaufilterbrillen gelten im Homeoffice als Arbeitsmittel und können von der Steuer abgesetzt werden.

Auch der Schlaf kann sich nach der Anwendung einer Blaulichtfilter Brille stark verbessern. Siehe: „Über Blaulichtfilter und das Versprechen auf besseren Schlaf„. Wir verbessern also nicht nur die Gesundheit unserer Augen, sondern auch indirekt unsere Leistungsfähigkeit durch besseren Schlaf.

Ausmessung der Abstände

Wird der Bildschirm in einem idealen Abstand von 40 bis 70 Zentimetern aufgestellt, können sich die Augen beim Betrachten des Monitors besser entspannen.

Es lohnt sich also auch im Homeoffice, den Abstand von Monitor und Sitzplatz einmal auszumessen und eventuell anzupassen.

Befeuchtung der Augen

Die Luftfeuchtigkeit des Arbeitsraums sollte bei ungefähr 50 Prozent liegen. Zusätzlich kann aktiv immer wieder geblinzelt werden, um die Hornhaut vollständig mit Tränenflüssigkeit zu benetzen.

In der Apotheke ist künstliche Tränenflüssigkeit oder ein Augenspray, der die Augen mit Feuchtigkeit versorgt, erhältlich. Augenschmerzen im Homeoffice durch trockene Augen werden so vermieden.

Gerade im Winter ist die Raumluft durch die Heizung trocken. Hier sollten die Augen immer wieder mit künstlicher Tränenflüssigkeit unterstützt werden.

Ein Luftbefeuchter sorgt für eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Arbeitsraum.
Grünpflanzen sind gut geeignet, um die Luftfeuchtigkeit und das Raumklima zu verbessern.

Bewegung in der Freizeit fördert auch die Gesundheit der Augen.

Die Pausen und die Freizeit sollten dazu genutzt werden, Spaziergänge im Freien zu unternehmen. Dabei können die Augen problemlos in die Ferne schweifen. Die Bewegung trainiert alle Muskeln des Körpers und sorgt für mehr Fitness.

Siehe Studie „Wie sich Kinderaugen schützen lassen„. In dieser Studie werden Methoden zur Vorbeugung von Kurzsichtigkeit bei Kindern beschrieben, welche auch für Erwachsene Anwendung finden.

Auf die Trinkmenge achten

Eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit fördert die Tränenproduktion. Deshalb sollte während der Arbeit und in den Pausen immer wieder Wasser getrunken werden.

Sind die Augen feucht, treten keine Augenschmerzen im Homeoffice auf. Das Risiko für eine Augenentzündung sinkt.

Einen großen Monitor verwenden

Soll im Homeoffice längere Zeit gearbeitet werden, lohnt sich die Anschaffung eines großen Monitors. Die Augen werden weniger angestrengt. Das Lesen der Texte fällt leichter.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Treten trotz guter Bedingungen und regelmäßigen Trainings der Augen immer wieder Augenschmerzen im Homeoffice auf, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um die Ursache für die Probleme abzuklären.

Einmal jährlich durchgeführte Kontrollen der Augen durch einen Augenarzt erhalten die Gesundheit der Augen bis in das hohe Alter.

Fazit

Durchschnittlich werden täglich neun Stunden und 45 Minuten vor dem Bildschirm eines Computers oder eines anderen digitalen Geräts verbracht. Die tägliche Bildschirmarbeit im Homeoffice kann die Augen stark belasten und Probleme wie Kurzsichtigkeit verursachen.

Um das zu vermeiden, ist es wichtig, den Arbeitsplatz im Homeoffice ergonomisch einzurichten und in den Pausen für eine gute Entlastung der Augen zu sorgen.

Siehe auch: Alles über die Sitzkrankheit – Wie du vorbeugst

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