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Homeoffice-Trend führt zu steigendem Leerstand in Berliner Büros

Homeoffice hat die Arbeitswelt verändert. Und mit ihr, die Immobilienlandschaft. Wie eine Analyse des Immobilienunternehmens Colliers zeigt, steht in Berlin zunehmend mehr Bürofläche leer, vor allem außerhalb des S-Bahnrings und in Gebäuden, die den aktuellen energetischen Standards nicht mehr entsprechen. Vermieter müssen sich anpassen und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Im Zentrum Berlins sind Büros weiterhin sehr gefragt, mit Mieten zwischen 30 und 35 Euro pro Quadratmeter. Allerdings zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zu den Randlagen der Stadt. Hier sanken die Durchschnittsmieten auf etwa 21 Euro pro Quadratmeter, und der Leerstand ist steigend.

Laut Colliers waren 2019 nur 1,2 Prozent der Berliner Büros ungenutzt, im ersten Quartal 2023 waren es bereits vier Prozent. Für 2026 prognostizieren die Analysten einen Leerstand von fast sechs Prozent.

homeoffice in pastel blau gehalten. i europäischen stil

Eine Untersuchung von Combine Consulting bestätigt diesen Trend. Demnach liegt die Büroauslastung 2023 deutschlandweit nur noch bei etwa 41 Prozent. Dabei zeigt sich, dass insbesondere der Montag und der Freitag häufig als Homeoffice-Tage genutzt werden.

Dieser Trend stellt Berlin vor Herausforderungen. Martin Ballweg, Geschäftsführer von Scaling Spaces, einem Unternehmen, das Untervermietungen leerstehender Flächen organisiert, berichtet: „Wir sehen, dass teilweise Flächen mit tausenden oder sogar zehntausenden Quadratmetern leer stehen“. In Reaktion darauf werden diese Flächen oft als Flex-Offices oder Co-Working-Spaces angeboten. Doch in Randlagen ist auch das schwierig.

In der Zwischenzeit werden innovative Lösungen gesucht. Projektentwickler DIE AG hat sich entschieden, zwei von drei Gebäuden des „Mizar-Gate-Offices“ in Neu Schönefeld nicht als reine Bürogebäude zu vermieten, sondern sie in ein Hotel und ein Apartmenthaus umzuwandeln. „Deshalb sind wir jetzt erfreulicherweise bei einem Vermietungsstand von 90 Prozent“, sagt Felix Gold, Geschäftsführer der DIE AG.

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Die Frage ist nun, ob mehr der frei werdenden Flächen in Wohnraum umgewandelt werden könnten, insbesondere angesichts des akuten Wohnungsmangels in Berlin. Die Antwort ist nicht einfach. Es sind Verfahren erforderlich, um Gewerberaum in Wohnraum umzuwandeln, und Wohnen ist nicht in allen Gebieten zulässig.

Dieser Homeoffice-Trend und der damit verbundene Leerstand von Büroflächen könnte zu einer Neuverteilung der Immobilienlandschaft in Städten wie Berlin führen. Unternehmen, die gegen den Homeoffice-Trend ankämpfen, neigen laut Gold dazu, „sich mehr zu bewegen als vorher, um in attraktivere, modernere Flächen zu ziehen und ihren Mitarbeitern etwas zu bieten.“

Der Mietanteil pro Kopf ist auch bei Quadratmetermieten von 30 oder 40 Euro deutlich geringer als die Personalkosten.

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